Dr. cer. Kieselfest

Dr. cer. Kieselfest Demokrit

Ein studentisches Urgestein: Immer prinzipienfest, auch wenn er sie manchmal ein wenig zu seinem Vorteil auslegt. Aber Wiener sind bekannt dafür, aus Beethoven einen Wiener und aus Hitler einen Deutschen gemacht zu haben – und Dr. cer. Kieselfest ist eben ein waschechter Wiener!

Beispiel gefällig?

Es war eine feierliche Philistrierung. Zwei Neophilister hatten gerade erst wieder an der Kneiptafel Platz genommen, als sich Dr. cer. Kieselfest zu ihnen gesellte.

„Ich verstehe schon, dass jetzt im Philisterium Beruf und Familie bei Euch im Vordergrund stehen werden“, begann er und setzte fort: „Aber ein Mal pro Woche solltet Ihr es schon schaffen, Euch vom häuslichen Herd loszureißen.“

Und nach einer Pause fügte er hinzu:
„Und wenn Ihr schlau seid, seid Ihr dann irgendwo und nicht in der Verbindung!“

Weitere Lebensweisheiten von Dr. cer. Kieselfest? Hier eine kleine Auswahl:

Das Stärkungsmittel

Das Stärkungsmittel Demokrit

Unser Dr. cer. Kieselfest trifft wieder einmal einen lieben alten Freund. „Na, wie geht's Dir denn so?“, fragt Dr. cer. Kieselfest seinen Freund. „Du warst doch in der letzten Zeit etwas schwach auf der Brust. Aber der Arzt soll Dir dagegen ein ganz tolles Stärkungsmittel verschrieben haben“, fügt er noch hinzu.

„Überhaupt nicht gut. Nichts hat sich gebessert. Ich fühle mich schwach wie nie zuvor“, meint sein Freund. Darauf Dr. cer. Kieselfest: „Das gibt's doch nicht. Das Mittel soll doch ganz toll wirken!?“

Darauf sein Freund:
„Kann schon sein, aber ich bring leider die Flasche nicht auf!“

Das Bodenpersonal

Das Bodenpersonal Demokrit

Unser Dr. cer. Kieselfest war eingeladen. Ein protestantischer Freund feierte nach 40 Jahren Ehe die Erneuerung seines Ehegelöbnisses. Nach der kirchlichen Feier saß man gemeinsam mit dem Pastor beim fröhlichen Umtrunk.

Und dann konnte es Dr. cer. Kieselfest doch nicht mehr zurückhalten: „Was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen uns Katholiken und Euch Protestanten?“, musste er den evangelischen Pfarrer fragen.

Die Antwort kam prompt:
„Nicht sehr viel: Der Chef ist derselbe, nur das Bodenpersonal ist anders!“

Das Werkzeug

Das Werkzeug Demokrit

Dr. cer. Kieselfest ist häufig mehrere Wochen in seinem alten Bauernhaus im Waldviertel. Eines Tages erhält er Besuch von einem Finanzbeamten. „Ich muss kontrollieren, ob Sie eine unangemeldete Schnapsbrennanlage haben“, meint der Beamte. Und tatsächlich: Im Schuppen findet sich eine alte Destille.

Der Beamte: „Das kostet sie eine saftige Finanzstrafe!“ „Aber ich benutze die Destille doch gar nicht!“, widerspricht Dr. cer. Kieselfest. „Das ist egal. Sie haben das Werkzeug zum Schnapsbrennen und das muss bei der Finanz gemeldet sein“, erklärt der Beamte dem resignierenden Dr. cer. Kieselfest.

Am nächsten Tag erscheint Dr. cer. Kieselfest am Finanzamt und erklärt dem Finanzbeamten vom Vortag: „Ich melde meinen Anspruch auf Kindergeld und Kinderbeihilfe für meine 10 minderjährigen Kinder an.“ Der Beamte: „Sie haben doch gar keine minderjährigen Kinder mehr!“

Das nicht …“, meinte darauf Dr. cer. Kieselfest verschmitzt.
        „... aber das Werkzeug dazu habe ich allemal!“

Das gestohlene Fahrrad

Das gestohlene Fahrrad Demokrit

Bei seinem üblichen Besuch beim Pfarrer klagte Dr. cer. Kieselfest unlängst: „Die Welt wird immer schlechter. Gestern hat man mir doch glatt mein Fahrrad gestohlen.“ „Da hab' ich eine Idee“, meint der Pfarrer. „Ich werde bei der Sonntagspredigt über die 10 Gebote sprechen. Du musst die Leute in der Kirche genau beobachten, besonders wenn ich zu ‚Du sollst nicht stehlen‘ komme, denn vielleicht verrät sich der Dieb.“

Gesagt getan; am darauffolgenden Montag treffen sich die beiden wieder. „Na, hat sich der Dieb verraten?“, will der Pfarrer von Dr. cer. Kieselfest wissen.

Nein, da ist mir niemand aufgefallen …“, antwortete Dr. cer. Kieselfest.
„... aber als Du bei ‚Du sollst nicht die Ehe brechen‘ warst, ist mir wieder eingefallen, wo ich mein Fahrrad stehenlassen habe!" 

Der Musiker

Der Musiker Demokrit

Dr. cer. Kieselfest trifft einen Freund, der Musiker ist und sich früher auch als Komponist versucht hat.

„Kompostierst Du eigentlich noch?“, will Dr. cer. Kieselfest wissen.

Du meinst ‚komponierst Du noch‘? – Ja, natürlich!“
„Nein. Ich wollte wissen, ob Du noch immer so viel Mist schreibst!“

Der chinesische Feldstecher

Der chinesische Feldstecher Demokrit

Dr. cer. Kieselfest trifft seinen Nachbarn. Der erzählt ganz stolz: „Ich habe mir vor einer Woche im Internet in China einen neuen  Feldstecher gekauft. Gestern hab ich ihn bekommen. Ein ganz tolles Ding! Und in der Nacht habe ich damit beobachten können, wie Du im Schlafzimmer mit Deiner Frau herumgemacht hast!“

Na sooo toll ist Dein Feldstecher auch nicht“, lacht Dr. cer. Kieselfest.
„Wenn es ein guter Feldstecher wäre, hättest Du gesehen, dass das Deine Frau war!“

Die Geburtstagstradition

Die Geburtstagstradition Demokrit

Dr. cer. Kieselfest traf wieder einmal einen lieben, alten Kartellbruder, der gerade seinen 70. Geburtstag gefeiert hatte. „Ich habe gehört, dass Deine Bundesbrüder für Dich eine tolle Geburtstagsparty organisiert haben“, sprach Dr. cer. Kieselfest seinen Farbenbruder an. „Ja, haben sie.“

„Stimmt es, dass Sie für Deine Party auch eine Stripteasetänzerin organisiert haben?“, fragte Dr. cer Kieselfest weiter. „Ja, ja. Haben sie. Die machen das schon seit meinem 20. Geburtstag: Zu jedem runden Geburtstag organisieren sie eine Stripteasetänzerin.“

„Das ist aber eine gute Idee. Wird Dir und Deinen Bundesbrüdern sicherlich gut gefallen.“

            „Na ja“, meinte darauf der Kartellbruder.
            „Es ist seit meinem 20. Geburtstag noch immer dieselbe Tänzerin!“

Die Jahresbestleistung

Die Jahresbestleistung Demokrit

Weihnachtskneipe, Colloquium. Ein Conphilister fragt Dr. cer. Kieselfest: „Hast Du schon Pläne für Silvester?“ „Natürlich. Ich gehe Punkt Mitternacht auf den Sportplatz und stelle eine neue Jahresbestleistung im 100-m-Lauf auf!“, so die rasche Antwort.

Der Conphilister verwundert: „Du kannst noch so schnell laufen?“

Darauf Dr. cer. Kieselfest:
„Nein, das nicht, aber ich bin dann der erste Läufer im neuen Jahr!“

Die Sache mit dem Rheuma

Die Sache mit dem Rheuma Demokrit

Dr. cer. Kieselfest besuchte neulich einen befreundeten Pfarrer. „Sag, weißt Du, wovon man Rheuma kriegt?“, fragt er den Kirchenmann.

„Das kommt vom vielen Fressen, vom Saufen und vom Herummachen mit den Weibern. Plagt es Dich schon arg, lieber Freund?“, antwortete der Priester.

Darauf Dr. cer. Kieselfest:
„Mich nicht, aber der Papst soll ganz furchtbares Rheuma haben …“

Die Therapie

Die Therapie Demokrit

Dr. cer. Kieselfest leidet entsetzlich unter kalten Füßen in der Nacht. Als sich das überhaupt nicht bessern will, geht er endlich zum Arzt und klagt diesem sein Leid.

„Bevor wir was mit Medikamenten anfangen“, meint der Arzt, „auch ich hatte das Problem und ich hab's kuriert, indem ich meine Füße in der Nacht im Bett zu meiner Frau unter die Decke geschoben habe.“

Das ist ja ganz phantastisch!“, ist Dr. cer. Kieselfest begeistert.
„Und wann hätte Ihre Frau für mich Zeit?“

Die Weinempfehlung

Die Weinempfehlung Demokrit

Bei Dr. cer. Kieselfest läutet das Telefon. „Du bist doch Weinkenner. Kannst Du mir einen Wein für meine silberne Hochzeit empfehlen?“, will ein Conphilister wissen.

Natürlich. Aber zuerst eine Frage:
Willst Du feiern oder willst Du vergessen?“

Die Weissagung

Die Weissagung Demokrit

Dr. cer. Kieselfest will sich die Zukunft vorhersagen lassen und geht zu einer Handleserin.

Die nimmt seine Hand, blickt darauf und prallt zurück: „Um Himmels willen!“, entfährt es der Wahrsagerin. „Sie werden getötet werden! Sie werden erstochen! Man wird Sie zerstückeln und Ihre Teile über ganz Österreich verteilen!“

Oh …“, sagt darauf Dr. cer Kieselfest ziemlich gelassen.
„Ich muss mich entschuldigen, ich hab vergessen, meine rindsledernen Handschuhe auszuziehen!“ 

Haustier

Haustier Demokrit

Dr. cer. Kieselfest will ein Haustier und geht ins Zoogeschäft. Ein Papagei, der auf einer Stange sitzt, fällt ihm wegen eines roten Bandes am rechten und eines blauen Bandes am linken Bein besonders auf.

„Wozu sind die Bänder?“, fragt er den Verkäufer. „Ziehen Sie doch am blauen“, meint dieser. Dr. cer Kieselfest zieht. „Guten Morgen, der Herr! Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Tag!“, tönt darauf der Papagei.

„Und das rote?“ „Probieren Sie's“, sagt der Verkäufer. Dr. cer Kieselfest zieht und der Papagei prompt: „Guten Abend, der Herr! Ich wünsche Ihnen eine besonders gute Nacht!“

Dr. cer. Kieselfest: „Und wenn ich an beiden Bändern ziehe?“

Krächzt der Papagei: „Dann haut's mich von mein' Sprießerl, Du Trottel!“  

Konventsgeheimnis

Konventsgeheimnis Demokrit

„Das geht zu weit: Bundesbruder Ingo hat mich bei der Krambambulikneipe in seiner Festrede vor allen Gästen einen Idioten genannt!“, beschwerte sich ein nicht mehr ganz junger Bursch bei Dr. cer. Kieselfest.

„Da muss ich Dir recht geben – das geht zu weit“, pflichtete ihm Dr. cer. Kieselfest bei.

Und meinte weiter:
„Ich werde Bundesbruder Ingo ermahnen, dass er keine Konventsgeheimnisse ausplaudern darf!“

Sparsamkeit

Sparsamkeit Demokrit

Dr. cer. Kieselfest erklärt den Neoburschen, dass man sparsam sein muss. „Ich gehe zum Beispiel am Abend nicht hier ins Wirtshaus, sondern fahre immer in die Stadt, weil dort das Bier ganze 10 Cent billiger ist.“

Darauf die Neoburschen: „Aber wenn Du das Benzin rechnest, kommt Dich das teurer als hier!“

        „Nein, nein. Ich trinke so lange, bis ich Gewinn mache!“

Unzufriedenheit

Unzufriedenheit Demokrit

Es ist Kneipe und Dr. cer. Kieselfest unterhält sich im Colloquium mit seinem Bundesbruder Galvanicus. „Wie kannst Du nur so unzufrieden sein?“, kritisiert Dr. cer. Kieselfest seinen Freund. „Vor zwei Jahren hast Du das tolle Haus in Grinzing von einem entfernten Onkel geerbt und letztes Jahr eine glatte Million im Lotto gewonnen!“

 „Stimmt schon, lieber Kieselfest.


 Aber Du musst zugeben, seither ist es wie abgerissen!“

Wertschätzung auf Wienerisch

Wertschätzung auf Wienerisch Demokrit

Dr. cer. Kieselfest lud einen deutschen Gast in die Wiener Staatsoper ein. Jedoch, der Startenor des Abends schmetterte seine große Arie mehr schlecht als recht ins Publikum.

Trotzdem: Frenetischer Applaus und „da capo“-Rufe forderten den Sänger immer wieder zu einer Zugabe heraus. Nach der vierten Zugabe raunte der deutsche Gast Dr. cer. Kieselfest leise zu: „Ich verstehe das nicht: So gut singt der doch gar nicht!“

          „Wissen wir alle“, antwortete Dr. cer. Kieselfest und ergänzte:
          „Aber heute machen wir ihn fertig!“

Zu Geld kommen

Zu Geld kommen Demokrit

Fuchsenkonvent. Dr. cer. Kieselfest will die Neofuchsen an seinen Lebenserfahrungen teilhaben lassen. Fragt einer: „Lieber Dr. cer., wie lange dauert es, bis man im Leben zu viel Geld kommt?“

Dr. cer. Kieselfest überlegt kurz und meint: „Also so genau kann ich das auch nicht sagen.“

Und setzte fort:
„Nur eines weiß ich: Ehrlich währt am längsten!“

Ökumenische Tagung

Ökumenische Tagung Demokrit

Als Vertreter des MKV musste Dr. cer. Kieselfest auch eine ökumenische Tagung besuchen. Beim rustikalen Mittagessen saßen ihm ein Rabbiner und ein katholischer Pfarrer gegenüber. Während der Rabbiner sein koscheres Gericht aß, freute sich der katholische Pfarrer über seinen Schweinsbraten. Dr. cer. Kieselfest  kam nicht umhin, die Unterhaltung der beiden Kirchenmänner mitzuhören:

„Wann werden Sie, geehrter Kollege, endlich so vernünftig werden, und auch so einen herrlichen Schweinsbraten genießen?“, dröhnte der katholische Pfarrer.

Darauf der Rabbiner:
„Auf Ihrer Hochzeit, Herr Kollege – auf Ihrer Hochzeit!“