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Ullula, by catalyststuff_freepik

 

„Um Himmels willen!“,

dachte ich mir, als mich der hohe Phx Cicero um eine ständige Kolumne im neuen GRAL AKTUELL bat. Als er aber das Thema „Rechtschreibung und Grammatik“ vorschlug und meinte, dass viele Menschen etwas unbewusst falsch schreiben und ich diese Fehler ansprechen solle, sagte ich gerne zu, da ich mich seit Jahren damit intensiv befasse. Wobei wir schon beim Thema wären: 

 

Wie schreibt man „um … willen“? 

Ich werde das im Folgenden erklären. Es ist hier grammatikalisch (!) nicht der Willen jemandes gemeint. Bei Ausdrücken wie um Himmels willen, um Gottes willen oder um des lieben Friedens willen ist „um“ keine (!) Präposition, sondern in Verbindung mit „… willen“ eine sogenannte „Zirkumposition“, bei der ein Hauptwort umschlossen wird. Der Bestandteil „willen“ wird hierbei kleingeschrieben. Der Titel der bekannten TV-Serie „Um Himmels Willen“ ist leider falsch!

Im Folgenden/folgenden“ ist auch so eine Sache. Zu meiner Schulzeit war das eine „feststehende Redewendung wie „im voraus“ und wurde früher klein-geschrieben. Kaum war die [m. E. unbegründete!] Kleinschreibung halbwegs in den Köpfen verankert und üblich, wurde sie mit der Rechtschreibreform 1996 außer Kraft gesetzt. Bei im Folgenden, im Allgemeinen, im Nachhinein, im Voraus etc. wird das Wort nach der Präposition im heute großgeschrieben. – Ein beliebter Fehler ist auch im Vorraus statt im Voraus.

Apropos „klein-/großgeschrieben“: Diese Wörter werden zusammengeschrieben, was bedeutet, dass das Wort mit einem Klein- bzw. Großbuchstaben beginnt! – Die oft fälschlich verwendete Variante „klein/groß geschrieben“ (mit Leerzeichen) würde aussagen, dass es in kleiner/großer Schrift geschrieben wird – bei letzterer Variante oft auch in der Bedeutung komplett in Großbuchstaben. Das ist aber hierbei sicher nicht gemeint.

Ulula, die Rechtschreib-Eule

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