Weißer Krambambuli, Schwarz-Weiß-Zeichnung © K. Nitsch 2019
Ab 1828 entstanden im Baltikum (damals russisches Gebiet) und in Polen Studentenverbindungen, die sich im Wesen, Organisation, Charakter und Gebräuchen kaum von den deutschen Korporationen unterschieden. So kam es 1913 zur Gründung der Wisła Danzig (Gdańsk), der wir das Rezept für einen weißen Krambambuli verdanken:
1,50 l | trockener Weißwein (2 Bouteillen á 0,75 l) |
0,75 l | Apfelsaft |
0,70 l | Absinth, z.B. Grüne Fee, 55% |
0,25 l | weißer Rum, z.B. Havanna Club, 40% |
0,25 l | Danziger Goldwasser, z.B. Hardenberg, 40% |
2 Stk | Zitronen (Original) oder mildere Limetten |
3 Stk | Äpfel (säuerliche), z.B. Boskop |
1 Stk | Zimtstange |
3 Stk | Gewürznelken |
1 Stk | Zuckerhut |
0,7 l | Stroh Rum 80% |
HINWEISE:
- sollte kein 55% Absinth vorhanden sein, kann man auch auf den 80%-igen Gänserndorfer Absinth umsteigen, muss aber dann die Menge auf 0,5l reduzieren.
- möchte man auf den Absinth des Originals verzichten, kann man auch Vermouth, z.B. Martini dry, verwenden (ca. 14,5%), sollte aber im Gegenzug den Rumanteil auf 0,5 l erhöhen.
ZUBEREITUNG:
Die Äpfel schälen, würfeln, die Schale der unbehandelten Zitronen oder Limetten erst sorgfältig waschen, dann die Schale abreiben, die Zitrusfrüchte halbieren und den Saft auspressen, beiseite stellen. Wer es knackiger mag, belässt die Apfelstücke samt der Schale . Zimtstange und Nelken in ein Gewürzsäckchen packen (oder einzeln vor dem Servieren herausfischen), dann die flüssigen Zutaten (NICHT den 80%-Rum) und die Zesten und Apfelstücke in einen großen Topf (ca. 5 Liter) geben, erhitzen, die Flüssigkeit sollte aber nicht (NIE!!!) kochen . Dazu sind 10 Minuten ausreichend, anschließend den Topf beiseite stellen, die Gewürze "ziehen lassen". Kurz vor der Krambambulizeremonie den Topf neuerlich erhitzen und auf eine feuerfeste Unterlage stellen (z. B. auch auf eine Kochfeldplatte unter kleiner Stufe), ein Drahtgitter auf dem Topf positionieren und den im 80%igen Rum getränkten Zuckerhut aufstellen, anzünden und in das Gebräu abtropfen lassen. Bei Bedarf (IMMER!) aus einer Kelle Rum nachgießen (NIE AUS DER FLASCHE!), heiß in entsprechenden (Thermo-) Trinkgefäßen servieren. ACHTUNG: wurden Zesten verwendet, empfiehlt es sich, das Getränk über ein feines Sieb einzuschenken! Die angegebene Menge sollte für 15-18 Portionen in 1/4-l-Trinkgefäßen reichen.